Polen begeht den Tag der Verfassung, einen Feiertag zu Ehren eines am 3. Mai 1791 verabschieden historischen Dokuments. Das Präsidentenpaar, Vertreter der Regierung und des Parlaments sowie die Warschauer Behörden und hochrangige Offiziere nahmen an den Feierlichkeiten teil. Am Vormittag beförderte der polnische Präsident Andrzej Duda im Rahmen einer Zeremonie im Präsidentenpalast drei hochrangige Militäroffiziere in den Rang eines Generals. Anschließend nahm der Präsident an einer Messe in der Warschauer St.-Johannes-Kathedrale teil. Am Mittag wurden die Feierlichkeiten auf dem Schlossplatz der Hauptstadt fortgesetzt.
Das zu seiner Zeit revolutionäre Dokument war die erste moderne Verfassung in Europa und die zweite weltweit nach der amerikanischen Verfassung, die 1787 verabschiedet worden war. Die wegweisende polnische Verfassung wird von Historikern als eine der stolzesten Errungenschaften der polnischen Geschichte bezeichnet. Viele sagen, dass die ihre Inhalte - wären sie in die Praxis umgesetzt worden - den Lauf der Geschichte des Landes verändert hätten.
Doch die im Dokument vorgeschlagenen Reformen und Freiheiten - einschließlich religiöser Toleranz und Gewaltenteilung - wurden in den Nachbarländern angesichts der zu dieser Zeit wütenden Französischen Revolution mit Misstrauen betrachtet. Historikern zufolge wurden die polnischen Reformen von Russland, Österreich und Preußen als Bedrohung des europäischen Status quo angesehen. Die Annahme der Verfassung beschleunigte die Aufteilung Polens durch diese Großmächte.
Nach einer Reihe von Teilungen verlor Polen im Jahr 1795 für 123 Jahre seine Souveränität. Am 11. November 1918, dem Tag, an dem der Erste Weltkrieg endete, wurde Polen als unabhängiger Staat wiedergeboren. An diesem Tag begehen Polen weltweit auch den Jahrestag der Wiederherstellung der Souveränität Polens.
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